SONDERFÜHRUNG: Anna & Bernhard Blume . Gabriele Engelhardt

KUNSTHALLE KREMS

Anna & Bernhard Blume: Komplizenschaft (A = B)

Das deutsche Künstlerpaar Anna und Bernhard Blume (1936–2020 und 1937–2011) ist international für seine Schwarzweißfotografien bekannt.

Das Paar inszenierte performative Aktionen und hielt diese per Kamera fest. Es sind meist skurril arrangierte, häusliche Szenen. Dabei sind die beiden Künstler:innen selbst die Performer, sie mit Dauerwelle, Perücke und adrettem Kleidchen, er im kleinkarierten Anzug und mit Hut. Geschlechtermuster, Rollen und Klischees sowie Verhaltenskodexe des Bürgerlichen werden von den Blumes ironisch und komisch konterkariert. Kartoffeln fliegen durch die Luft, Scherben zerbrochener Teller bedecken den Küchenfußboden, Möbelkonstrukte brechen zusammen und Personen mit verzerrten Gesichtern hantieren mit allerlei Alltagsgegenständen. Was die Menschen auf den Bildern tun, ist alles andere als Regelkonform, es ist im besten Sinn ver–rückt.

Anna und Bernhard Blume führten jeden Schritt des künstlerischen Prozesses selbst durch - von der Bildkomposition über die Aufnahme bis zur Entwicklung und Vergrößerung der Fotos im Labor. Mit ihren Fotoserien persiflieren sie die kleinbürgerliche Welt der 1970er- und 1980er-Jahre. Inspiriert wurde das Paar dabei maßgeblich vom Aktionismus der 1960er-Jahre.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems zeigt groß- und mittelformatige Serien von Schwarzweißfotografien, ergänzt durch eine kleine Auswahl an farbigen Polaroids.

 

Gabriele Engelhardt: Kremser Berge

Gabriele Engelhardt (geb. 1967) greift in ihrer Kunst menschliche Eingriffe in die Natur als Skulpturen oder Installationen auf. In ihren Landschaften zeigt sie etwa Schrottberge in Industriezonen oder Sprungschanzen.

Die Künstlerin arbeitet mit dem Medium der Fotografie, wobei sie ihre Aufnahmen digital nachbearbeitet und mehrere Fotos eines Motivs zusammenfügt. Die Werke sind demnach keine Dokumentationen der Realität. In ihren „Berge“-Serien begreift sie Berge nicht als Gebirge im eigentlichen Sinn, sondern als Anhäufungen von Material wie Metallabfall oder Baurohstoffe. Die Arbeiten erinnern an Claude Monets Heuhaufen-Impressionen, aber auch an Bernd und Hilla Bechers Typologien der Wassertürme als Zeichen des industriellen Niedergangs.

Gabriele Engelhardt studierte auf der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bildhauerei und an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Fotografie und Szenografie. 2022 war sie im Rahmen von AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich zu Gast in Krems. Hier, im industriellen Umfeld des Donauhafens an der Stadteinfahrt, ist das „Kremser Berge“-Projekt entstanden.

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