Vergangene Veranstaltungen

Dom Museum Wien

KUNSTFAHRT: Dom Museum Wien

Sterblich sein

Der Tod betrifft alle. Er ist das Thema der menschlichen Existenz schlechthin. Denn Mensch sein, heißt sterblich sein. Aber auch alle anderen Lebewesen – Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen, selbst Himmelskörper – sterben, vergehen, verglimmen, erlöschen. Nach über drei Jahren Coronapandemie und eineinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist der Tod für viele Menschen als Bedrohung präsenter als jemals zuvor.

Die neue Ausstellung im Dom Museum Wien befasst sich mit dem unausweichlichsten Bestandteil jeder Existenz: „Sterblich sein“ spürt mittels Gegenüberstellung von Kunstwerken, die einen kulturhistorischen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart spannen, der tiefen Bedeutung von Tod nicht nur im individuellen, sondern auch im kollektiven und gesellschaftspolitischen Kontext nach. Intime, persönliche Ansätze werden genauso beleuchtet wie die öffentliche, politische Rolle des Sterbens und die Auseinandersetzung damit.

„Sterblich sein“ erzählt, wie in allen bisherigen Ausstellungen seit der Wiedereröffnung des Dom Museum Wien im Jahr 2017, keine chronologische Geschichte, sondern arbeitet vielmehr mit Kontrasten und Gegenüberstellungen von Werken unterschiedlichster Kunstepochen. Die Ausstellung spannt anhand von Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Videoinstallationen einen großen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Auswahl zeigt sowohl Werke aus den historischen Beständen des Hauses als auch aus der Sammlung Otto Mauer Contemporary, umfasst aber darüber hinaus hochkarätige Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen, Museen, Stiften und Galerien. „Sterblich sein“ bezieht Arbeiten zahlreicher Gegenwartskünstler*innen mit mehreren zum Teil eigens für die Schau entwickelten oder neu für die Sammlung erworbenen Werken in die Ausstellung ein.

LANDESGALERIE NIEDERÖSTERREICH

PREVIEW: UNTERWEGS. REISE IN DIE SAMMLUNG

UNTERWEGS. REISE IN DIE SAMMLUNG

 Die Landesgalerie Niederösterreich ist Bühne für die Kunstsammlung des Landes Niederösterreich. Die neue Sammlungspräsentation nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch Niederösterreich. Die Besucher:innen sind eingeladen, Orte und Regionen zu entdecken, an denen Künstler:innen wirkten , die über Niederösterreich hinaus Relevanz für die österreichische Kunstgeschichtsschreibung haben. Unter den ausgestellten Werken befinden sich wahre Schätze der niederösterreichischen Kunstsammlung. Zeitlich startet die Schau im späten 15. Jahrhundert mit mittelalterlichen Altartafeln und führt bis zu frühexpressionistischen Werken an den Beginn des 20 Jahrhunderts.

Ikonen der Wachaumalerei stellen einen der schönsten Landschaftsabschnitte entlang der Donau, das Weltkulturerbe Wachau, vor. Die Region begeisterte seit jeher Künstler:innen und wurde für sie ein Anziehungspunkt. Ein Highlight der Ausstellung ist das acht Meter lange „Panorama des Donautals mit der Ruine Dürnstein“ von Anton Hlavacek (1842-1926) aus dem Jahr 1906.

Der im niederösterreichischen Miesenbach geborene Friedrich Gauermann (1807-1862) zählt zu den bekanntesten Landschaftsmaler:innen der Biedermeierzeit. Das Gemälde „Hirsch, von einem Luchs verfolgt“ aus dem Jahr 1831 zeigt beispielhaft, warum Gauermann als der wichtigste Tiermaler seiner Zeit galt. Ebenso sind bedeutende Künstler:innen des österreichischen Stimmungsimpressionismus mit Gemälden vertreten. Emil Jakob Schindler (1842-1892), Hauptvertreter dieser Strömung, hegte eine tiefe Bewunderung für die Natur. Deutlich zu spüren ist dies in einem seiner berühmtesten Motive „Pappelallee nach dem Gewitter“ von 1892. Grandios, wie er die Stimmung nach einem Gewitter mit der tiefstehenden Sonne hinter den Bäumen und den Spieglungen in den Pfützen einfängt.

Die in Niederösterreich geborenen, weltberühmten Künstler Egon Schiele (1890-1918) und Oskar Kokoschka (1886-1980) sind wichtige Vertreter der expressionistischen Malerei des frühen 20. Jahrhunderts. In dem Werk „Zerfallende Mühle“ von Schiele aus dem Jahr 1916 sind die Erfahrungen von Krieg, Zerstörung und persönlichen Zerwürfnissen deutlich spürbar. Es ist das wertvollste Kunstwerk der Landessammlungen Niederösterreich. Von Oskar Kokoschka ist sein bekanntes „Selbstporträt mit Stock“ aus dem Jahr 1935 in der Ausstellung zu sehen.

Die Reise führt auch nach Krems. Martin Johann Schmidt (1718-1801) ist einer der bekanntesten Maler des österreichischen Spätbarocks und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in der kleinen Ortschaft Stein bei Krems an der Donau. Deshalb bekam er den Beinamen „Kremser Schmidt“. Er war auch als Stadtpolitiker, gläubiger Katholik und tüchtiger Unternehmer tätig. Neben seinen religiösen Darstellungen schuf er mythologische Szenen wie „Diana und Aktäon“ von 1785.

KARIKATURMUSEUM KREMS

PREVIEW: I Love Deix

I Love Deix

 

„Die Cartoons von Manfred Deix entfalten im Original ihr ganzes Potenzial. Technisch meisterhaft ausgeführt, sind sie inhaltlich ein zeitlos böser Abgesang auf die österreichische Seele.“ – Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor Karikaturmuseum Krems 

Anlässlich des 75. Geburtstags von Manfred Deix (1949 – 2016) widmet das Karikaturmuseum Krems dem Ausnahmekünstler eine Jubiläumsausstellung. Der gebürtige Niederösterreicher war als künstlerisches Multitalent zugleich Grafiker, Cartoonist und Dichter. Mit seiner Kunst provozierte, schockierte und rüttelte das Enfant terrible der Karikaturszene an gesellschaftlichen Tabus wie selten zuvor ein österreichischer Künstler. Neben unzähligen Einzelausstellungen und Publikationen zeugen der Begriff der Deixfigur im Duden oder der erste österreichische Animationsfilm „ROTZBUB – der DEIX Film“ (2021) von der Popularität des Künstlers.

Lieblingsmotive und zentrale Themen von Deix bestimmen die Werkauswahl der Schau. Zu sehen sind Highlights wie der beliebte „Katzenkönig“ Basil, der nach mehreren Jahren wieder im Original präsentiert wird, oder der berühmte „Nackttänzer Fritzi Lichtermann“. Die Darstellung der kastenförmigen, westindischen Würfelkatze, das Bild von Hunden und ihren Besitzer:innen bis hin zur Zeichnung vom Osterhasen geben Aufschluss über den Tierfreund Deix. Unterschiedliche Zeitgenossen wie der Maler Hermann Nitsch oder der Politiker Jörg Haider begegnen immer wieder im Oeuvre des Karikaturisten. Dass der Künstler selbst passionierter Raucher war, zeigt sich in mehreren Arbeiten in Form von sogenannten Cameo-Auftritten. Illustrierte Gedichte veranschaulichen sein unverwechselbares literarisches Talent. Aktuelle Auseinandersetzungen zum Karikaturisten sind mit Ausschnitten aus dem Film „ROTZBUB" und dokumentarischem Material zur Neuübernahme von „Luna Luna“ zu sehen. Gemeinsam mit weiteren Künstler:innen war Deix an diesem Vergnügungspark mit zeitgenössischer Kunst beteiligt. 

Landesgalerie Niederösterreich

Sonderführung: Franka Lechner, Würdigungspreisträgerin 2023

FRANKA LECHNER

WÜRDIGUNGSPREISTRÄGERIN 2023

Franka Lechner (*1944 in Wien) zählt zu den wichtigsten Vertreter:innen der österreichischen Textilkunst und ist Würdigungspreisträgerin 2023 des Landes Niederösterreich in der Kategorie Bildende Kunst. Ihr künstlerisches OEuvre reicht von Tapisserie über Malerei bis zu Lyrik. In ihren Werken verarbeitet sie mythologische, spirituelle, gesellschaftskritische und persönliche Themen sowie Naturbetrachtung.

Lechner konzentrierte sich in ihren künstlerischen Anfängen auf Malerei und Collagen auf Papier und experimentierte mit textilem Material. In den 1970er-Jahren rückten die am Hochwebstuhl hergestellten Bildteppiche in den Vordergrund. Weben ist für Lechner eine Metapher für das Leben. Ihre Tapisserien bestehen aus subtil orchestrierten Farbräumen voller Poesie und kontemplativer Anmutung. Die Farbkonzepte sind dabei vorab genau festgelegt.

Die Malereien der Künstlerin sind vielschichtig bearbeitete Botschaften auf Papier. Sie bilden ein Zusammenspiel von malerischen, skripturalen und grafischen Elementen. In dieser Ausstellung werden sie den Begriffen Erde, Wasser, Feuer und Luft zugeordnet.

Landesgalerie Niederösterreich

Sonderführung: HERWIG ZENS

HERWIG ZENS

Der niederösterreichische Künstler Herwig Zens (1943-2019) hatte einen prägenden Einfluss auf das heimische Kulturgeschehen. Als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien verantwortete er die Ausbildung zahlreicher Generationen von Pädagog:innen. Zens absolvierte 1966 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung. 1967 schloss er die Meisterklasse für Malerei bei Franz Elsner ab. Viele Jahre fungierte er als Vorstand des Instituts für künstlerisches Lehramt an seiner Ausbildungsstätte. Neben der universitären Laufbahn schuf Zens ein umfangreiches und international rezipiertes künstlerisches Œuvre, für welches er zahlreiche Preise erhielt.

Die Ausstellung ehrt den 80. Geburtstag des 2019 verstorbenen Künstlers und eröffnet in Malerei, Zeichnung und Druckgrafik einen Kosmos an Themen, mit denen sich Zens jahrzehntelang konsequent beschäftigte. Dazu zählen sein „Radiertes Tagebuch“, der spanische Maler Francisco de Goya (1746-1828), der Tod, der Komponist Franz Schubert (1797-1828) und die griechische Mythologie.

Rekorde brach Zens mit seinem „Radierten Tagebuch“. Das einzigartige autobiografische Zeugnis entstand ab 1977 über einen Zeitraum von rund 40 Jahren. Das Tagebuch eröffnet Einblicke in private Erlebnisse, wiederkehrende Zweifel, philosophische Reflexionen und den beständigen Kampf, den Zens mit der Kunst austrug. 2005 maß der Gesamtdruck beachtliche 40 Meter. In der Landesgalerie Niederösterreich ist die rund 12 Meter lange Variante der Landessammlungen Niederösterreich zu sehen. Für das Tagebuch reihte der begnadete Radierer fortlaufend Kupferdrucke auf einer langen Papierbahn aneinander. Kästchen mit Zeichnungen, Notizen, aber auch ohne Inhalt repräsentieren die einzelnen Tage.

Karikaturmuseum

Preview: WOLFGANG AMMER

WOLFGANG AMMER – Dialog mit der Welt

„Einerseits braucht es eine gut komponierte, spielerische und freie Zeichnung, verbunden mit einer spezifischen und reduzierten Stellungnahme auf der anderen Seite. Erst wenn es gelingt, beide Komponenten auf einem hohen Niveau zu vereinen, dann finde ich ein Bild als gelungen.“ (Wolfgang Ammer)

 Wolfgang Ammer war viele Jahre auf Reisen und arbeitete dabei stetig an seinen gezeichneten, politischen Kommentaren. Durch seine Reisenotizen, Sketches und Karikaturen entwickelte er einen tiefgründigen Blick auf Menschen, gesellschaftliche Entwicklungen und politische Systeme. Seit Jahrzehnten führt der gebürtige Oberösterreicher einen künstlerischen Dialog mit der politischen Bühne in Österreich und im Ausland. Ammers kritische Sicht auf die politischen Zustände werden vornehmlich in der Wiener Zeitung publiziert. International erschienen seine Karikaturen in renommierten Zeitungen wie der New York Times, der Asahi (Tokio) und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Ausgehend von Werken zu innenpolitischen Vorkommnissen über das Geschehen auf europäischer  Ebene bis zu Ereignissen in fernen Ländern gibt die präsentierte Werkauswahl Aufschluss über  Ammers globalen Weitblick, der sein künstlerisches Schaffen auszeichnet. Ein beherzter Tritt von Boris Johnson deutet in einer Arbeit den Brexit an. Joe Biden und Xi Jinping lässt der Künstler in einem anderen Werk am Fußballplatz um die Welt ringen. Mit Wolfgang Ammers Karikaturen in Dialog zu treten, ruft nicht nur befreiendes Lachen, sondern auch die nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Gesehenen hervor. 

alle ansehen

Mein Besuch

0 Einträge Eintrag

Voraussichtliche Besuchszeit

Liste senden